Stadt Kassel muss beim documenta-Institut endlich die Zügel in die Hand nehmen

12.08.2019

Die FDP begrüßt vehement die Gründung eines documenta-Instituts in Kassel. Ausgehend vom documenta-Archiv, dem „Herz“ des zukünftigen Instituts, sei es ein lohnendes Ziel, die Entwicklung der internationalen, modernen Kunst und ihre Wechselwirkungen mit den künstlerischen Richtungen, den gesellschaftlichen Tendenzen, ökonomischen Zusammenhängen und vielen anderen Fragen zu erforschen. Völlig unverständlich sei allerdings dabei, dass die Stadt Kassel sich bei diesem Prozess nur als Moderatorin sehen würde. „Die Öffentlichkeit sieht die Stadt Kassel hingegen als wesentlichen Initiator für dieses Institut, als klaren Auftraggeber und als Vertreter der Interessen der documenta-Stadt Kassel. Auch wir bewerten dies so und erwarten, dass der Magistrat endlich die Zügel federführend in die Hand nimmt. Zur Gründung des documenta-Instituts arbeiten Personen aus sehr unterschiedlichen Bereichen zusammen, nämlich der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, der Stadt Kassel, der Universität Kassel und des Landes Hessen. Wir erwarten, dass die verschiedenen Interessen dieser Gruppierungen zusammengeführt werden und die weitere Entwicklung an Hand eines roten Fadens vorangetrieben wird“, kritisiert der Fraktionsvorsitzende Matthias Nölke den bisherigen Prozess. Ein wichtiger Schritt hierfür sei die Ernennung eines Gründungsdirektors. Bislang ist eine Professur für Kunstgeschichte im Zusammenhang mit dem documenta-Institut nicht ausgeschrieben. Dies müsse auch endlich nachgeholt werden. Diese Punkte sind auch Teil einer Anfrage der Fraktion an den Magistrat, die in den Kulturausschuss eingebracht wurde. „Dabei wollen wir natürlich auch wissen, ob bei einem documenta-Institut auf dem Karlsplatz sichergestellt wird, dass mit einem lichtdurchfluteten Gebäude die umliegenden Bauten nicht erdrückt werden“, so Nölke abschließend.